Ni No Kuni ii Schicksal eines Königreichs
Nachdem der junge König Evan bei einem Putsch gestürzt wurde, begibt er sich auf eine außergewöhnliche Reise, um ein neues Königreich zu gründen. Begleitet wird er dabei von Roland, der auf mysteriöse Weise aus seiner Welt nach Katzbuckel verschlagen wurde. Entwickelt wurde Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs u.a. von Level 5, beteiligt waren zudem der bekannte Animations-Künstler Yoshiyuki Momose und Joe Hisaishi, der erneut das musikalische Ruder in der Hand hielt.
Paralellwelten treffen aufeinander
Zu Beginn lernt ihr Roland kennen, der in seiner Welt zu einem wichtigen Termin unterwegs ist. Durch ein bestimmtes Ereignis wird er dort aber nicht ankommen, sondern landet in Katzbuckel und lernt dort Evan kennen. Er ist also in einer Parallelwelt gelandet, nämlich in Ni No Kuni, was im japanischen nichts anderes als „andere Welt“ bedeutet. Roland wird direkt in die aktuellen Geschehnisse in Katzbuckel hineingezogen, wo gerade ein Putsch vonstatten geht.
Der junge Evan, der eigentlich an diesem Tag zum neuen König gekürt werden sollte, schwebt in Gefahr und gemeinsam mit ihm begebt ihr euch auf die nun folgenden Abenteuer. Da Katzbuckel verloren ist, steht der junge Evan vor der Aufgabe ein neues Königreich zu gründen und Untertanen dafür zu finden. Und so tritt er seine Reise an und legt sein Schicksal quasi in eure Hände.
Klein und groß
In Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs seid ihr unterschiedlich unterwegs. Auf der „Oberwelt“ werden Evan und seine Gruppenmitglieder als kleine knuffige Figuren dargestellt, wodurch ihr natürlich eine enorme Weitsicht habt. Gegner lassen sich schon früh erkennen und umgehen, wobei ihr allerdings jeden Kampf bestreiten solltet, denn es winken euch nicht nur wertvolle Erfahrungspunkte, sondern auch nützliche Items.
Nähert ihr euch auf der Oberwelt einem Gegner wechselt das Spiel in den Kampfbildschirm, in dem die Charaktere normal dargestellt werden und ihr euch in den Kampf stürzen könnt. Wurden alle Gegner besiegt, erscheint der Schriftzug „Kampf gewonnen“ und ihr wechselt wieder zur Oberwelt. Fallen gelassene Items werden während des Kampfes schon teilweise eingesammelt, den Rest sammelt ihr dann einfach danach ein.
Auf der Oberwelt werdet ihr zudem glitzernde Stellen bemerken, die ebenfalls Items bedeuten. Auch die ein oder andere Truhe lässt sich finden, auch wenn ihr euch dafür wirklich gut umschauen müsst, da die Truhen teilweise sehr gut versteckt sind. In bestimmten Bereichen wechselt die Perspektive wieder zu den großen Figuren, hier starten Kämpfe, sobald ihr nah genug an den Gegnern seid.
Nützliche Reisepunkte
Die Spielwelt von Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs ist groß, wirklich sehr groß. Zum Überwinden großer Distanzen sind da die Reisepunkte ein praktisches Feature, allerdings müsst ihr sie erst einmal finden und registrieren. Sie werden als leuchtende Kreise dargestellt, in die ihr hineintretet und sie bestätigt.
Damit ihr einen Überblick darüber behaltet, zu welchen bisher entdeckten Reisepunkten ihr euch begeben könnt, gibt es neben der Weltkarte noch eine spezielle Reisepunktkarte. Auf beiden Karten könnt ihr euch frei umsehen und zoomen, sie lassen sich einfach aufrufen und geben euch einen guten Überblick. Die Reisepunkte sind gut verteilt und ermöglichen euch eine schnelle Fortbewegung.
Sicherung ist das A und O
Was nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist das Speichern. Hierzu gibt es zum einen spezielle Speicherpunkte, an denen auch die Lebenspunkte der gesamten Gruppe aufgefüllt werden. Zum anderen könnt ihr auf der Oberwelt jederzeit speichern und an bestimmten Stellen des Games erfolgt noch eine automatische Speicherung. Dadurch eignet sich Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs natürlich auch mal für kurze Spielsessions, da ihr nicht auf feste Speicherpunkte angewiesen seid.Auf eurer Reise trefft ihr auf viele andere Charaktere, die euch entweder tatkräftig unterstützen oder sich euch in den Weg stellen. Nicht jeder ist mit Evan als neuem König einverstanden und ihr müsst manche Widrigkeiten überwinden. Diejenigen, die sich euch anschließen, dürft ihr nach Belieben in eurer Gruppe einsetzen, jedoch nicht mehr als drei. Die anderen sind in eurer Reserve und erhalten dadurch auch weniger Erfahrungspunkte.
Jedes Mitglied eurer Gruppe und auch die in der Reserve dürft ihr mit Waffen, Kleidung und Fähigkeiten ausrüsten, wobei jeder Charakter drei Nahkampfwaffen und eine Fernkampfwaffe tragen kann. Auf Wunsch könnt ihr die Ausrüstung automatisch anpassen lassen, was dann entweder für einen, zwei oder alle Mitglieder vonstatten geht. Auf jeden Fall solltet ihr die Ausrüstung regelmäßig überprüfen, da ihr bei den Kämpfen oft neue Ausrüstung einsammelt, es aber im Eifer des Gefechts nicht bemerkt.
Die Menüs sind allesamt sehr übersichtlich, so dass ihr schnell damit klarkommen solltet. Jeder Teilbereich ist mit nützlichen Erklärungen versehen und der Almanach des Wissens birgt viele Informationen zum Kampf- und Ausrüstungssystem. Allgemein erwarten euch zahlreiche Tutorials und Hilfen, die euch die mannigfaltigen Möglichkeiten von Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs näher bringen.
Gnuffis, die kleinen Helfer
Diese kleinen Kerle lassen sich am besten mit „kleine Naturgeister“ beschreiben und sie stehen euch hilfreich zur Seite. Ihr einzigartigen Aussehen macht sie so liebenswert, sie verfügen über verschiedenste Fähigkeiten und haben natürlich ihr eigenes Gnuffi-Menü. Neue Gnuffis findet ihr an kleinen Obelisken, allerdings kommen sie nicht einfach so mit, sondern möchten zuerst ein Geschenk von euch haben.
Ihr könnt nicht unbegrenzt viele Gnuffis mitnehmen, ihre Zahl ist begrenzt, aber sie sorgen für allerlei Trubel auf dem Bildschirm. Was sie genau können, werde ich an dieser Stelle nicht verraten, das werdet ihr schon selber herausfinden. Auf jeden Fall können sie euch u.a. helfen, zuvor nicht erreichbare Stellen zu erkunden. Haltet stets die Augen nach Obelisken offen, diese können aufgrund ihrer geringen Größe leicht übersehen werden.
Willkommen beim Militär
An bestimmten Stellen des Spiels erwarten euch Militäreinsätze, in denen ihr mehrere Gruppen befehligt. Bei jedem dieser Einsätze gibt es ein empfohlenes Truppenlevel, bis zu vier Truppen könnt ihr in den Kampf schicken. Anfangs wirken diese Militäreinsätze vielleicht noch kompliziert, es wird jedoch alles gut erklärt und ihr erringt einfach den Sieg, wenn ihr euch klug anstellt.
Auf der Oberwelt werdet ihr einige Punkte finden, an denen solche Militäreinsätze möglich sind, sprecht ihr den dort stehenden Charakter an, so wird er euch über den empfohlenen Truppenlevel informieren. Wie bei allen anderen Kämpfen auch, lassen sich in diesen Einsätzen viele Items sammeln, weswegen ihr sie nicht außer Acht lassen solltet. Zudem steigt durch die Einsätze euer Truppenlevel.
Abwechslung, so weit das Auge reicht
Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs bietet euch eine sehr abwechslungsreiche und schöne Spielwelt. Schroffe Gebirge, weite grüne Ländereien oder verwunschene Wälder sind nur einige der Landstriche, die ihr auf eurer Reise durchqueren werdet. Auch die Städte haben einiges zu bieten und wurden interessant gestaltet. Viele liebenswerte Charaktere erwarten euch.
Fast an jeder Ecke gibt es etwas einzusammeln und so manche Überraschung erwartet euch. Dazu trägt auch die spannende und emotionale Hauptstory bei, die in vielen kleineren und größeren Cutscenes erzählt wird. Viele der vorkommenden Dialoge wurden vertont und auch in solchen, die nicht komplett vertont sind, hat jeder Charakter zumindest eine kleinere Tonspur bekommen.
Der Aufbau eines Königreichs
Ein neues Königreich aufzubauen, ist gar nicht so leicht. Zuerst muss natürlich ein passendes Plätzchen gefunden werden, was schon so manches Abenteuer birgt. Dann fehlen natürlich Rohstoffe, die erst besorgt werden müssen. Auch dies ist dann wieder mit zahlreichen Nebenaufgaben verbunden, so dass ihr erst einmal nur Herr über ein kleines Zeltlager seid.
Später geht es dann darum, dass ihr die Bedürfnisse eurer Untertanen befriedigt und alles notwendige baut. Das geschieht im Regierungs-Modus, in dem ihr euer Königreich ausbauen, Forschungen betreiben und Gebäude erweitern könnt. Es gibt viele verschiedene Einrichtungen, denen jeweils Talente zugewiesen werden müssen. Je größer euer Königreich wird, desto mehr Einfluss hat es und ihr verdient mehr Kronen.
NinoKuni II Kingdom Mode
Fürs Auge, die Ohren und die Hände
Akihiro Hino, Yoshiyuki Momose und Takafumi Koukami haben den Figuren von Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs ihr Leben eingehaucht, was man auch deutlich spürt. Alle Charaktere wirken auf den ersten Blick liebenswert und man baut schnell eine Beziehung zu ihnen auf. Die Kamera ist frei drehbar und bietet euch den optimalen Überblick über das Geschehen und eure Umwelt. Die Musik stammt von dem berühmten Komponisten Joe Hisaishi. Sie ist wirklich zauberhaft und wartet mit vielen verschiedenen Musikstücken auf, die euch teilweise aus dem ersten Teil bekannt vorkommen werden. Ich persönlich wurde direkt von der Musik in den Bann gezogen.
Eure Hände werden einiges zu tun bekommen, wobei sich allerdings sagen lässt, dass die Steuerung gelungen ist und keine Fingerverknotungen von euch erwartet. Einfache und schwere Angriffe macht ihr lediglich mit zwei Tasten, für Fernkampfangriffe und z.B. den Einsatz von Fähigkeiten werden zudem die Schultertasten genutzt.
Fazit:
Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs ist eine würdige Fortsetzung. Schon im ersten Teil wurde euch eine emotionale Story mit liebenswerten Charakteren geboten und dies ist im zweiten Teil nicht anders. Zudem werden euch noch neue Spielmechaniken geboten, wie etwa der Einsatz der Gnuffis, der aktive Aufbau des Königreichs oder die Militäreinsätze.Die abwechslungsreich gestaltete Spielwelt lädt geradezu zum Erkunden ein und die vielfältigen Charaktere versprühen eine ganze Menge Charme. In den Städten herrscht rege Betriebsamkeit, fast jeder hat etwas mitzuteilen. Und er verbergen sich die ein oder anderen Aufgaben, die euch dann noch tiefer ins Spielgeschehen hineinziehen. Ihr werdet Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs lieben, dementsprechend vergebe ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung!
Jens Berger
Pro:
– Große und abwechslungsreiche Spielwelt
– Übersichtliche Menüs
– Eine emotionale Story
– Mannigfaltige Möglichkeiten
– Sehr gute Musik
Contra:
– Irgendwann hat man es mal durch
– Man bekommt nicht unbedingt mit, was man während der Kämpfe einsammelt
Getestet auf: PS4
Releasedatum: Freitag, 23 März 2018
Genre: Action-Adventure
Entwickler: Level 5
Publisher: Bandai Namco Entertainment Europe
Altersfreigabe: USK: 12, PEGI: 12
Plattform(en): PS4, PC
Sprache(n): Deutsch, Englisch, Japanisch